[766] Michelstadt (über die Bedeutung des Namens s. Michel, S. 761), Stadt in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis Erbach, im Odenwald, an der Mümling und der preußisch-hess. Staatsbahnlinie Hanau-Eberbach, 229 m ü. M., hat eine schöne gotische evang. Kirche mit Grabdenkmälern und alter Bibliothek, Synagoge, ein Rathaus (15. Jahrh.), eine Real- und eine Zeichenschule, Amtsgericht, Oberförsterei, Kaltwasserheilanstalt, Kattun-, Tuch-, Gelatine- und Lederfabrikation, Maschinenfabriken, Eisengießerei, Holzschneiderei, Elfenbeinschnitzerei und (1905) 3433 meist evang. Einwohner. Unweit des Bahnhofs Schloß Fürstenau, Sitz des Grafen von Erbach-Fürstenau (1270 erbaut). M. wird schon 741 genannt, kam später an das Kloster Lorsch und nach Aufhebung desselben an die Grafen von Erbach. Vgl. Marburg, M. und Erbach im Odenwald (Michelst. 1897); Schreiber, Die Mark M., Einhards Vermächtnis an das Kloster Lorsch (Schleusingen 1896).