Molosser

[44] Molosser (Molotter, lat. Molossi), der Sage nach Volk hellenischen Stammes, das von Pyrrhos, dem Sohn des Achilleus, aus Thessalien nach Epirus geführt wurde, wo es sich nördlich vom Ambrakischen Meerbusen in der nach ihm benannten Landschaft Molossis oder Molossia festsetzte; von hier aus kam es zunächst in den Besitz des Orakels von Dodona und unterwarf sich allmählich den größten Teil von Epirus, daher sich ihre Könige, die gegen 1000 Jahre lang daselbst herrschende Dynastie der Äakiden oder Pyrrhiden, später selbst Könige von Epirus nannten. Da sie sich jedoch mit den zurückgebliebenen alten Bewohnern des Landes vermischten, wurden sie von den übrigen Griechen als halbe Barbaren angesehen und durften an den Amphiktyonenversammlungen nicht teilnehmen. Die Residenz ihrer Könige war Passaron, nach dem Peloponnesischen Kriege das von ihnen eroberte akarnanische Ambrakia. Nach dem Tode Pyrrhos' III. (192 v. Chr.) zerfiel das Reich der M. und wurde eine Beute der Mazedonier und dann der Römer. – Berühmt war ihre Landschaft durch die besonders zur Jagd tauglichen molossischen Hunde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 44.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika