Numismatische Gesellschaften

[839] Numismatische Gesellschaften, Vereinigungen von Fachkennern und Liebhabern der Münzkunde. Die 1843 gegründete Numismatische Gesellschaft in Berlin gab 1893 und 1903 gediegene Festschriften heraus, die New Yorker einen bemerkenswerten KatalogCat. of the library of the American Numismatic Society«, New York 1883). Eigne Zeitschriften unterhalten die Numismatische Gesellschaft in Wien (seit 1870, vorher Monatsblatt von 1835 ab), daneben der Klub der Münz- und Medaillenfreunde in Wien (Mitteilungen seit 1890), ferner die Bayerische Numismatische Gesellschaft (Mitteilungen seit 1882, ein Repertorium von J. V. Kull zur bayrischen Münzkunde 1890–1903), die Société française de numismatique (Jahrbuch seit 1866) u.a. Für den Verkehr unter den Vereinen sind Verzeichnisse der Sammler sehr nützlich geworden: von Grenser (»Adreßbuch für Freunde der Münz-, Siegel- und Wappenkunde«, 2. Jahrg., Frankf. 1885), Seelig (»Führer durch den Sammelsport«, Berl. 1903), E. und F.Gnecchi (»Guida numismatica universale«, 4. Aufl., Mail. 1903). Ein allgemeiner deutscher Münzforscherverein hielt seit 1880 Wanderversammlungen ab, die sich zu internationalen Kongressen erweitert haben. Solche fanden 1892 in Brüssel statt, 1900 in Paris (Protokolle und Abhandlungen veröffentlicht von Comte de Castellane und A. Blanchet) und 1903 in Rom (»Atti del Congresso internazionale di scienze storiche«, Bd. 6). Daraus ist 1901 eine internationale Vereinigung erwachsen, die seit 1902 eine eigne Zeitschrift (»Bulletin international de numismatique«, Paris) herausgibt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 839.
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