Otto von Botenlaube

[258] Otto von Botenlaube, Minnesinger, ein jüngerer Sohn des Grafen Poppo VI. von Henneberg, zwischen 1175 und 1180 geboren, nahm 1197 das Kreuz und zog über Unteritalien nach dem Heiligen Land. In Syrien vermählte er sich mit Beatrix, der Tochter eines französischen Herrn, Josselin von Courtenay, die ihm reichen Besitz in Syrien zubrachte. Erst 1220 kehrte er nach Deutschland zurück, nachdem er die syrischen Erbgüter seiner Gemahlin veräußert hatte. 1234 verkaufte er die ihm gehörige Stammburg bei Kissingen (s. Botenlaube) an den Bischof von Würzburg und verlebte seine letzten Jahre in dem nahen, von ihm gestifteten Kloster Frauenroda, wo er und seine Gemahlin begraben liegen. Er starb gegen Ende 1244. Vgl. Bechstein, Geschichte und Gedichte des Minnesingers O. v. B. (Leipz. 1845); Wegele, Graf O. von Hennenberg-Botenlauben (Würzb. 1875); Stöckel, O. v. B. (Münch. 1882); Bartsch, »Deutsche Liederdichter des 12. bis 14. Jahrhundert« (4. Aufl., Berl. 1901); Leusser, Minnelieder Ottos von Botenlauben in Übersetzung und Originaltext (Meining. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 258.
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