Palenque

[326] Palenque (spr. -lénke, Nachan), Departementshauptort im N. des mexikan. Staates Chiapas, nicht weit vom Chacamas, der in den Usumacinta mündet, mit 9870 Einw. Etwa 11 km davon liegen die Ruinen des alten Huehuetlapallan (vielleicht das mythische Xibalba, die Stadt der Olmeken), die merkwürdigsten und großartigsten Baudenkmäler von Eingebornen in ganz Amerika, bestehend aus großen künstlichen Terrassen oder terrassierten abgestumpften Pyramiden aus behauenen Steinen, überragt von Bauwerken, bedeckt mit Figuren in Relief oder mit Zeichnungen und Hieroglyphen in Stuck. Der sogen. Palast steht auf einer terrassierten, abgestumpften, mit behauenen Steinen belegten Pyramide, ist 92,3 m lang, 58,5 m tief und 8,1 m hoch, hat an der breiten Seite 14, an jeder andern 11 Tore und 4 innere Höfe, geschmückt durch riesige Figuren in Basrelief von 2,9 und 3,2 m Höhe. Zwischen diesen und andern Ruinen liegen monolithische Statuen u.a. Die 1750 zufällig entdeckte, aber erst 1822 in Europa bekannt gewordene Ruinenstadt wurde von Désiré Charnay (s. d.) besucht und beschrieben. Vgl. La Rochefoucauld, P. et civilisation maya (Par. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 326.
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