Partitūr

[472] Partitūr (ital. partitura, franz. partition, engl. score), in der Musik die zeilenweise Übereinanderstellung sämtlicher Instrumental- und Vokalstimmen einer für mehrere Instrumente oder Singstimmen oder beides bestimmten Komposition derart, daß die gleichzeitig erklingenden Noten übereinander stehen. Die Anordnung einer P. unterliegt gewissen herkömmlichen Gesetzen, die dem Dirigenten das Lesen der P. erleichtern. Vor allem pflegt man die Instrumente gleicher Gattung und Klangfarbe zusammenzustellen und innerhalb der einzelnen Gruppen die Ordnung festzuhalten, daß die höhere Stimme über die tiefere gestellt wird. Für das ganze Orchester ist das heute gewöhnliche Arrangement der P.:

Tabelle

Die Singstimmen (in der Messe, Oper, Kantate, im Oratorium etc.) werden in der Regel zu unterst gestellt; nur die Bässe (Cello und Kontrabaß) behalten ihre Stelle als tiefste Stimme. Tritt Orgel hinzu, so findet dieselbe ihre Stelle unterm Kontrabaß, wo ehedem der Continuo (bezifferter Baß) stand; auch ein etwa beigedruckter Klavierauszug gehört dahin. Die Harfe wird im Konzert als Soloinstrument zwischen die Schlaginstrumente und ersten Violinen eingeschoben. Abweichungen von dieser Anordnung sind nicht selten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 472.
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