Philippsburg

[787] Philippsburg, Stadt im bad. Kreis Karlsruhe, Amt Bruchsal, an einem toten Rheinarm und der Staatsbahnlinie Bruchsal-Germersheim, 102 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Amtsgericht, Bezirksforstei, Zigarrenfabrikation, Dampfmühlen, Tabak- und Hopfenbau, Viehhandel und (1905) 2625 Einw., davon 203 Evangelische und 57 Juden. – P. war früher nur ein Flecken, Udenheim, den Bischof Gerhard 1338 mit Mauer und Graben befestigte. Der Bischof von Speyer, Philipp Christoph von Sötern, erwählte den Ort zu seiner Residenz, ließ ihn seit 1618 neu befestigen und nannte ihn 1623 P. Im Dreißigjährigen Kriege fiel P. der Reihe nach den Schweden, Franzosen, Kaiserlichen und zuletzt wieder den Franzosen in die Hände. Die Gefälle und Hoheitsrechte blieben dem Hochstift Speyer. 1679 kam P. wieder an Deutschland, 1688 aber durch Eroberung wieder an Frankreich, 1697 im Ryswyker Frieden und, 1734 von den Franzosen von neuem erobert, 1735 an Deutschland zurück. Die Feste verfiel seitdem immer mehr. 1799 ward sie von den Franzosen belagert, 20. Sept. 1800 durch Kapitulation übergeben und im Winter 1800/01 geschleift. Vgl. Nopp, Geschichte der Stadt P. (Philippsb. 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 787.
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