[48] Pluton (lat. Pluto), in der griech. Mythologie die später übliche Bezeichnung für den Gott der Unterwelt (s. d.), Hades oder Aïdes (Aïdoneus, der »Unsichtbare«), Sohn des Kronos und der Rhea, Bruder des Zeus und Poseidon.
Nach Kronos' Sturz bei der Teilung der Welt mit seinen Brüdern erhielt er durch das Los die Unterwelt, wo er an der Seite seiner Gemahlin Persephone (s. d.) herrschte, als unerbittlicher Feind alles Lebens Göttern und Menschen verhaßt. Daneben machte sich eine mildere Vorstellung geltend, indem man ihn als in der Erde wirkenden Gott des Erdsegens betrachtete und P. »Reichtumspender« nannte. Mythen gibt es von ihm außer der von der Entführung der Persephone und seinem unsichtbar machenden Helm (Symbol seines unsichtbaren Waltens) wenige. Auch öffentlicher Kultus galt ihm fast nur als Gott des Erdsegens. Ihm waren die Zypresse und der Narcissus heilig; man opferte ihm, mit abgewandtem Antlitz, schwarze Schafe. In Rom identifizierte man mit ihm teils Orcus, teils Dis pater (s. Dis). Einen eignen Typus hat die Kunst von ihm nicht ausgebildet, sondern stellte ihn Zeus ähnlich dar; Abbildungen des P. sind im ganzen selten. Finsterer Gesichtsausdruck und über die Stirn vorhängendes Haar sind seine Hauptmerkmale. Statuarisch ist er meist sitzend dargestellt, mit Zepter, zur Seite den Kerberos, so in der Statuette der Villa Borghese in Rom (vgl. Abbildung), oder zur Seite seiner Gemahlin Persephone (s. d., mit Abbildung).