[488] Salta, argentin. Provinz an der Grenze gegen Chile und Bolivia, 161,099 qkm mit (berechnet für 1903) 134,343 Einw. Das Land wird im W. von den Sierras Lumbre und Santa Maria durchzogen, an der Grenze erreichen die Anden mit 1300 m hohen Hochflächen und 3600 m hohen Pässen in der Sierra de Cachi 6000 m. Der große, noch fast unbekannte flache Westen ist Jagdgebiet der Matacos-Indianer. Er wird durchzogen vom Rio Bermejo, der sich vielfach teilt und Sümpfe bildet, während den Südwesten der Pasage (Oberlauf des Salado) durchfließt. Die Gebirge und Hochebenen sind kahl, die untern Abhänge und Täler jedoch mit schönen Wäldern bedeckt. Der bedeutende Mineralreichtum (Gold, Silber, Kupfer, Salz, Gips, Kaolin, Steinkohle) bleibt fast ganz unbenutzt; 1882 wurden Boraxfelder aufgedeckt. Das Klima wechselt sehr nach der Höhenlage; die Hauptstadt (1202 m ü. M.) hat 17° Jahrestemperatur (Januar 21,5, Juni 11,3°); der Regenfall ist außer in den östlichen Pampas reichlich. Bis 650 m gedeihen tropische Kulturgewächse, in höhern Lagen Weizen, Wein (1900: 26,827 Lit.), dann Gerste, Kartoffeln. Zwei Zuckerfabriken lieferten 1900: 1600 Ton. Zucker, 6 Gerbereien verarbeiten im Jahr etwa 42,000 Häute, 2 Fabriken Tabak etc. Die Einnahmen der Provinz betrugen 1894: 525,000, die Ausgaben 525,302 Pesos. Nach der Verfassung vom 24. Nov. 1882 wird der Gouverneur auf 3 Jahre gewählt. Der Senat zählt 17, die Deputiertenkammer 31 Mitglieder. Die gleichnamige, 1582 gegründete Hauptstadt (San Miguel de S.), am Rio Arias und an der Eisenbahn Cordoba-Tucuman-S.-Jujuy, ist Sitz eines Bischofs und eines deutschen Vizekonsuls, hat ein Nationalkolleg, Lehrer- und Lehrerinnenseminar, Waisenhaus, Hospital und (1895) 16,672 Einw., die Handel mit Chile und Tucumán treiben.