Saucken

[630] Saucken, 1) Ernst von S.-Tarputschen, preuß. Politiker, geb. 24. Aug. 1791 in Tarputschen, Kreis Darkehmen, gest. 25. April 1854, kämpfte als Offizier im Befreiungskrieg, bewirtschaftete, als Rittmeister verabschiedet, das väterliche Gut, wurde Mitglied des Provinziallandtags und des Vereinigten Landtags und gehörte zu den Führern der Liberalen; 1848 saß er in der Frankfurter Nationalversammlung und wurde 1849 in die preußische Erste, 1850 in die Zweite Kammer gewählt. – Sein Sohn Kurt von S., geb. 17. Juni 1825, gest. 1. März 1890 in Berlin, war 1862–88 freisinniges Mitglied des Abgeordnetenhauses, 1874–84 auch des Reichstags und 1878–1884 Landesdirektor von Ostpreußen.

2) August von S.-Julienfelde, Bruder des vorigen, geb. 10. Sept. 1798 in Tarputschen, gest. im Januar 1873, diente von 1815–22 in der Armee, übernahm das Gut Julienfelde und machte sich namentlich um die Pferdezucht verdient. 1843 in den Provinziallandtag gewählt, forderte er eine selbständige Organisation der Gemeinde und eine Vertretung der verschiedensten Interessen auf den Provinziallandtagen. Als Mitglied des Vereinigten Landtags zählte S. zu den Führern der liberalen Partei, gehörte seit 1849 der preußischen Zweiten Kammer an, hielt sich 1859 zur Fraktion Vincke (s. Vincke 3), seit 1866 zu den Nationalliberalen. – Sein Sohn Konstanz von S. geb. 10. Juli 1826 in Tarputschen, gest. 15. April 1891 in Julienfelde, bis 1857 im Staatsjustizdienst, war bis 1882 fortschrittliches Mitglied des Abgeordnetenhauses, 1874–78 des Reichstags.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 630.
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