[659] Scaurus, Marcus Ämilius, röm. Staatsmann und Feldherr, geb. um 163 v. Chr., schwang sich als Sprößling einer verarmten patrizischen Familie durch Klugheit, Willensstärke und Gewandtheit zu den höchsten Ehrenstellen und zu großem Reichtum empor, wurde nach einem glücklichen Krieg, den er 115 als Konsul in Gallien geführt hatte, Princeps senatus, 109 Zensor und 107 zum zweitenmal Konsul. Er war einer der angesehensten Männer seiner Zeit und wird als Vorkämpfer der Nobilität von Cicero sehr hoch gehalten, obwohl auch er im Jugurthinischen Krieg 111 sich der Bestechlichkeit schuldig gemacht hatte. Sein Sohn Marcus S. gelangte 56 zur Prätur, verwaltete aber darauf Sardinien in einer so habgierigen Weise, daß er wegen Erpressungen angeklagt wurde. Von Cicero und Hortensius verteidigt, wurde er zwar von dieser Anklage freigesprochen, hingegen wegen Amtserschleichung zum Exil verurteilt. Ausgezeichnet durch Pracht und Kunstschätze war sein Haus auf dem Palatin, weshalb Mazois seine Untersuchungen über das römische Haus »Palais de S.« (Par. 1819, 3. Aufl. 1860) nannte.