[102] Schwalenberg, ehemals eine Grafschaft, heute ein Amt im Fürstentum Lippe, lag zwischen den Grafschaften Lippe, Schauenburg, Everstein und dem Gebiete der Abtei Korvei. Die Grafen von S., zuerst 1043 erwähnt, besaßen Güter in den Gauen Tilithi und Huetigau und am linken Weserufer bei Polle und erwarben im 12. Jahrh. die Vogtei über das Bistum Paderborn und die Abtei Korvei. Widekind III. (111349) nannte sich 1127 zuerst Graf von S. Während sein jüngerer Sohn, Widekind IV., in Pyrmont eine Nebenlinie stiftete, erwarb des ältern Sohn Widekind V. die Burg Waldeck und führte von da den Grafentitel. Von seinen Neffen führte der älteste, Volkwin IV., die Linie S. fort, der zweite, Adolf, folgte in Waldeck (s. d.). Nachdem 1362 die Linie S. ausgestorben war, bemächtigten sich der Bischof von Paderborn und der Graf Simon III. von der Lippe der Grafschaft. Die Grafen von Sternberg, eine Seitenlinie des Schwalenberger Hauses, starben 1418 aus, nachdem ihre Besitzungen schon 1377 an Schaumburg übergegangen waren.[102]