Sinusthrombose

[497] Sinusthrombose, allmähliche Blutgerinnung in den Hirnblutleitern, eine häufige Todesursache bei Mittelohrentzündungen, die sich auf die Umgebung des Ohres fortpflanzen, aber auch bei andern Entzündungen am Kopfe, z. B. bei Kopfrose, die sich auf die Hirnblutleiter fortpflanzen können. Nur bei günstigen Fällen und frühzeitiger Diagnose kann eine beginnende S. durch operativen Eingriff aufgehalten werden. Der gefährliche Zustand verrät sich durch Behinderung des venösen Abflusses. Ist z. B. der Längssinus ergriffen, so erfolgt Nasenbluten, Blauwerden der Augen- und Nasengegend, stärkere Füllung der Schläfenvenen. Ist der Quersinus ergriffen, so kommt es zu teigiger Anschwellung hinter dem Ohr. Außerdem leiten Erscheinungen an den benachbarten Bewegungsnerven des Augapfels auf die Diagnose, die im übrigen durch die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen des Grundleidens erschwert wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 497.
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