[558] Sniadecki (spr. -détzki), Jan Baptist, Astronom und Philosoph, geb. 29. Aug. 1756 zu Znin im Posenschen, gest. 1830 in Jaszuni bei Wilna, ward 1781 Professor der Astronomie und Mathematik in Krakau, 1806 Direktor der Sternwarte und Professor an der Universität Wilna, trat 1824 in den Ruhestand. Er war an der Reform des Unterrichtswesens in den litauischen Provinzen lebhaft beteiligt und schrieb: »Theorie der Algebra« (Krakau 1783, 2 Bde.); »Sphärische Trigonometrie« (Wilna 1820; deutsch von Feldt, Leipz. 1828); »Discours sur Nic. Copernic« (franz. Ausg. von Tegoborski, Warsch. 1803); »Mathematische Geographie« (das. 1804, 3. Aufl. 1818). Seine philosophischen Schriften sind teilweise gegen Kant gerichtet. Viele seiner Arbeiten zeigen ihn als strengen Puristen und entschiedenen Gegner jeder Romantik. Eine Gesamtausgabe seiner Werke mit Biographie von Balinski erschien in 8 Bänden (Warsch. 183839); seine Briefe gab Kraszewski (Posen 1878) heraus.