Strychnos

[136] Strychnos L. (Ignatia L. fil.) Gattung der Loganiazeen, Bäume und Sträucher, zuweilen schlingend, oft mit schneckenförmig eingerollten Ranken oder geraden oder gekrümmten Dornen, mit gegenständigen, kurzgestielten, ganzrandigen Blättern, weißen oder grünlichen, häufig wohlriechenden Blüten in achsel- oder endständigen, zymösen, bald reich-, bald armblütigen, trugdolden- oder traubenartigen Blütenständen oder in rispigen Dichasien und meist kugeligen Beeren. Etwa 65 Arten in den Tropen der ganzen Welt. S. nux vomica L. (Krähenaugenbaum, Brechnußbaum, s. Tafel »Arzneipflanzen II«, Fig. 8, mit Text). S. multiflora Benth. (Ignatiusbaum) liefert vielleicht die Ignatiusbohnen, die in China wie bei uns wie die Krähenaugen benutzt werden. S. Tieuté Lesch. (Upasstrauch, Tschettek) ist eine 25–30 m lange, astlose, armdicke Schlingpflanze, die mit ihren Ranken in den Urwäldern Javas und Borneos die Bäume erklettert, elliptische Blätter und rote vielsamige Beeren besitzt, und aus deren Rinde ein furchtbares Pfeilgift, das Upas-Tieuté, dargestellt wird. S. toxifera Schomb., eine Schlingpflanze Guayanas, die mit beindicken Gewinden andre Stämme umschlingt, ferner S. Gobleri Planch. am Orinoko, S. Castelnaei Wedd. am obern Amazonas, S. Schomburgkii Kl., S. cogens Benth. und S. Crevauxiana Planch. in Guayana liefern Curare. S. potatorum L. (Atschier), ein Baum Ostindiens, dessen Früchte von der Größe einer Kirsche und genießbar sind, und dessen Samen (Klärnüsse) schlammiges Wasser klar und trinkbar machen, wenn man mit ihnen die Gefäßwände reibt. S. colubrina L. (Schlangenholzbaum), ein Schlingstrauch in Ostindien etc., liefert das gegen Schlangenbiß benutzte Schlangenholz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 136.
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