[281] Tafilelt (Tafilet), Oasengruppe in Marokko, auf der Grenze der Wüste gegen den Atlas, unter 31° nördl. Br. und 4°30' westl. L., 1380 qkm mit 100,000 Einw. (nach andern Angaben mit dem Land von Sedjelmassa sogar 850,000), teils Arabern, teils Berbern. Diese südlichste einer vom Wadi Sis durchzogenen, in sieben Bezirke geteilten Reihe von Oasen wird von mehreren andern Wadis (Wadi Gherir) bewässert, die im S. der Oase die Sebcha Daya ed-Daura bilden. T. besitzt die vorzüglichsten Datteln der Wüste (1150 qkm von Palmenbäumen bestanden), die neben gegerbten Fellen, Straußfedern, Sklaven und Goldstaub ausgeführt werden. Fast alle europäischen Waren werden in den Basaren verkauft. Von den 150 Dörfern oder Ksars ist Rissani, Sitz des Gouverneurs, größer, Bu-am (Abuam) durch Industrie (Maroquin, Seidenzeuge, Teppiche) und Handel bedeutender. Westlich von Bu-am Ruinen des im Mittelalter und bis zum 19. Jahrh. durch seine Universität berühmten Sedjelmassa. Die Fortschritte der Franzosen am Nordrand der Sahara machen eine schließliche Eroberung auch dieses Gebietes durch sie nicht unwahrscheinlich. Über Handelsstraßen vgl. Artikel »Sahara« (S. 424), ferner Rohlfs, Reise durch Marokko (4. Ausg., Norden 1884); Harris, T., journey of exploration (Lond. 1895).