[375] Tehuántepec, Isthmus von, die schmälste Stelle des nordamerikan. Kontinents, zwischen dem Golf von T. im S. und dem Golf von Coatzacoalcos am Mexikanischen Meerbusen (s. Karte »Mexiko«) im N., die 210 km breit ist und das Hochland von Guatemala von dem südmexikanischen Berglande (der Sierra Madre del Sur) trennt. Die niedrigste Stelle (207 m) der Wasserscheide (bei Tarifa) veranlaßte bereits Cortez 1520, einen Kanalbau zwischen dem Atlantischen und dem Stillen Ozean vorzuschlagen. Der Vizekönig Bucareli ließ 1771 Vermessungen zu diesem Zweck anstellen, ebenso 1825 die mexikanische Regierung. Ein 1842 an den Mexikaner José Garay erteiltes Privilegium zur Herstellung eines Kanals oder einer Eisenbahn über den Isthmus trat dieser (1846) an die Engländer ab, diese (1850) an die Louisiana-Tehuantepec Company, die auch, nachdem die Regierungen von England und Amerika sich 1853 durch Vertrag auf 50 Jahre vereinigt hatten, das Unternehmen zu schützen, einen Überlanddienst nach Ventosa am Stillen Ozean ins Werk setzte. Die 1855 erfolgte Eröffnung der Panamabahn sowie die spätere Inangriffnahme des Panama- und des Nicaraguakanals hinderten aber die Ausführung eines Kanals oder auch einer Eisenbahn. Nachdem 1879 abermals eine T. Interoceanic Railway Company erfolglos gegründet worden war, nahm die Regierung das Werk selbst in die Hand, das sie nach ungeheuern Schwierigkeiten Ende 1894 mit einem Kostenaufwand[375] von 80 Mill. Mk. vollendete. Dagegen ist der Plan des Kapitäns J. B. Eads (1881), eine riesige Schiffseisenbahn zu bauen, vermöge der große beladene Schiffe von Meer zu Meer geschafft werden könnten, Projekt geblieben. Vgl. Shufeldt, T., explorations and surveys (Washingt. 1873); v. Zahn, Der Isthmus von T. (in der »Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin«, 1907).