[31] Veränderung, der Wechsel eines oder mehrerer Merkmale an einem Dinge. Um sagen zu können, daß ungeachtet eines solchen Wechsels das Ding nach wie vor noch dasselbe sei. muß natürlich eine gewisse Summe von Merkmalen (die man mit Rücksicht hierauf als die dem Dinge wesentlichen betrachtet) unverändert bleiben, d. h. also V. ist nur an einem Beharrlichen möglich. Wie aber diese beiden Begriffe zu vereinigen seien, wie ein ruhendes Sein überhaupt eine V. erfahren kann, dies ist eine der schwierigsten Fragen der Metaphysik, die man teils (wie die Eleaten, Platon u. a.) dadurch zu lösen gesucht hat, daß man die V. für bloßen Schein erklärte, teils (wie Heraklit und die spekulativen Idealisten der Neuzeit) dadurch, daß man umgekehrt die Existenz eines beharrenden Seins leugnete, teils (wie der an die Naturwissenschaft sich anlehnende Realismus Herbarts) dadurch, daß man die V. als eine durch das Aufeinanderwirken der Substanzen bedingte Erscheinung auffaßte. Übrigens unterscheidet man die innere, qualitative V. von der bloß die äußern Beziehungen betreffenden V. des Ortes, der Bewegung, auf welch letztere die Naturwissenschaft alle, auch die scheinbar qualitativen Veränderungen zurückzuführen sucht.