Arărat

[658] Arărat, 1) (türk., Saad Depe, d.i. gesegneter Berg), Berg bei Eriwan in Armenien; bei den Griechen ein Theil des Gordyäischen Gebirgs, 17,323 Fuß (über der Meeresfläche, 14,300 Fuß über der Ebene) hoher Gipfel des Taurus, schwer zugänglich, schneebedeckt, auf seiner ganzen Oberfläche von vulkanischem Charakter; in den Großen u. Kleinen A. getheilt. Hier soll die Arche des Noah aufgetroffen u. Noah in dem am Fuß liegenden Kloster Arachil Vane gewohnt haben. Die Armenier halten ihn deshalb für heilig u. unersteiglich, u. glauben, die Arche liege noch unter dem Schnee. Wirklich kamen die Besteiger, unter ihnen 1829 Parrot, 1845 Abich, 1850 Staatsrath Chanykow u. A., nicht auf den 1206 Fuß mit Schnee bedeckten Kegel; erst im Juli 1856 gelang dies 5 Engländern, unter ihnen Rob. Stuart u. Fraser. 1840 erlitt der A. ein großes Erdbeben, welches unter andern das Dorf Akuri mit 3000 Menschen u. das Kloster St. Jacob verschlang. Es zeigte sich, daß eine vulkanische Eruption stattgefunden, jedoch statt Flammen u. Lava nur trockene Massen ausgeworfen hatte; 2) (Araratia), Landschaft um diesen Berg, eine der 15 Satrapien, in welche unter den Arabern Armenien eingetheilt war; 3) Bergkette, s. u. Apallachen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 658.
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