Bangya

[274] Bangya, Joh. Nepom., genannt Mehmed Bey, geb. um 1816 im Komorner Comitat in Ungarn, verließ die juristische Carriere, zu der er bestimmt war, u. trat in die ungarische Nobelgarde in Wien, entwich von dort Schulden halber zu Anfang der 40er Jahre nach Ungarn u. hielt sich, ein leichtes Leben führend, bald in Pesth, bald in Ödenburg, bald in Komorn auf. Später ging er als Mitarbeiter der Preßburger Zeitung nach Preßburg, heirathete in Bösing bei Preßburg die Tochter eines reichen Comitatsbeamten, machte dann eine weitere Reise nach Deutschland u. Frankreich u. übernahm im März 1848 die Leitung der Preßburger Zeitung, An dem Ungarischen Revolutionskriege nahm er Antheil, ohne sich bes. auszuzeichnen, verließ nach der Capitulation Komorns Ungarn, um als Offizier in türkische Dienste zu treten, wurde später Oberst in der Armee des Sultans u. ging im Jahre 1856, wo ihn die Tscherkessen zum Anführer wählten, von einer Schaar Ungarn u. Polen begleitet, nach dem Kaukasus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 274.
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