[441] Bavarĭa, 1) neulateinischer Name für Baiern; 2) kolossale Erzstatue im Hofe der Ruhmeshalle auf der Sendlinger Anhöhe am Ende der Theresienwiese bei München, Personification Baierns, eine weibliche Gestalt, in der Rechten ein Schwert, in der Linken einen emporgehobenen Eichenkranz haltend, neben ihr sitzt ein Löwe. Die Statue ist von der Sohle bis zur Spitze des Kranzes 68 Fuß hoch, im Kopfe haben 6 Personen bequem Platz; sie steht auf einem 30 Fuß hohen Postament von Granit, zu welchem 49 Stufen hinanführen. Eine gußeiserne Treppe im Innern der Figur führt bis in den Kopf, wo man mittelst Öffnungen die Aussicht auf Stadt u. Umgegend genießen kann. Die Idee zu dieser Statue wurde vom König Ludwig schon 1832 gefaßt; das Modell formte Schwanthaler, den Guß führte Fd. Miller in der Königlichen Erzgießerei zu München aus; enthüllt wurde sie am 7. August 1850. Das Erz dazu, gegen 1560 Ctnr., besteht meist aus den türkischen Kanonen, welche bei Navarin versenkt u. von griechischen Tauchern zu Tage gebracht wurden.