[443] Bayeux (spr. Bajöh), 1) Bezirk im französischen Departement Calvados, 82,000 Ew.; 2) Hauptstadt darin in einem fruchtbaren Thale, unweit der Mündung der Aure in den Kanal, Sitz des Suffraganbischofs von Rouen; Handelsgericht, Börse, schöne Kathedrale, Verfertigung von Leinwand, Spitzen, Blonden, Leder etc., Handel; 10,000 Ew. Hier im Stadtarchiv befindet sich die berühmte Tapete (Tapisserie de B.), welche Wilhelms des Eroberers Eroberung von England darstellt u. wahrscheinlich von dessen Gemahlin Mathilde gestickt ist. B. ist der Geburtsort der Gebrüder Chartier. B., zur Römerzeit Augustodurum, war eine Stadt der Bajocasser (Bodiocasser), wurde im Mittelalter Hauptstadt eines Gaues u. dann Hauptort des Landes Bessin u. war schon unter Karl dem Kahlen Bischofssitz. Später theilte B. alle Schicksale der Normandie u. wurde mehrmals belagert u. erobert; dessenungeachtet gedieh Handel u. Industrie, u. es ist jetzt eine der wohlhabendsten Städte NFrankreichs.