Burkard

[488] Burkard, deutscher Name, bedeutet der Starke, Feste. Merkwürdig sind: I. Fürsten. 1) B. Graf von Hohenzollern, im 11. Jahrh.; 2) B., um 980 Markgraf von Österreich, s.d.; 3) B., im 13. Jahrh. Graf von Oldenburg; 4) B., um 1005 Pfalzgraf von Sachsen, s.d.; 5) B. I., erst Kammerbote, dann Herzog in Alemannien od. Schwaben, 911 erschlagen, s. Schwaben. 6) B. II., des Vor. Sohn, wurde von Kaiser Konrad I. 917 zum Herzog ernannt u. blieb 925, s. Schwaben (Gesch.). 7) B. III., des Vorigen Sohn, von 955 bis 973; s. ebd. 8) B., bis 909 Herzog in Thüringen, fiel gegen die Hunnen; s. Thüringen (Gesch.). II. Bischöfe u. Erzbischöfe: A) von Halberstadt: 9) B. I., Graf von Neuburg, 1036–1059, s. Halberstadt. 10) B. II., 1059–1088, s. ebd. B) von Magdeburg: 11) B. I., 1233–35, s. Magdeburg. 12) B. II., Graf von Blankenburg, 1295–1304, s. ebd. 13) B. III., von Schraplau, 1307–25, s. ebd. C) von Meißen: 14) B., erster Bischof im 10. Jahrh., s. Meißen (Gesch. des Bisthums). D) von Worms: 15) so v.w. Brocard, s.u. Brocardica. E) von Würzburg: 16) St. B., erster Bischof, 742–753, s. Würzburg (Bisth.). 17) B. II., Graf von Henneberg, 931_–941, s. ebd. III. Geistliche u. Gelehrte: 18) (Bucco), Propst in Goßlar, 1073 einer der Hauptverschwornen der Sachsen gegen Heinrich IV.; nach seinen Rathschlägen vorzüglich wurde der sächsische Krieg geführt. 1075 unterworfen, sollte er zu Heinrichs Schwester, der Königin von Ungarn, abgeführt werden; sein Lehnsmann Udalrich befreite ihn jedoch unterwegs. Er fiel 1088 in Goßlar in einem Aufstand. 19) B. Waldis, deutscher Fabeldichter, wahrscheinlich aus Allendorf an der Werra gebürtig; machte mehrere Reisen durch Holland, Italien u. Portugal, war eine Zeitlang Kapellan der Landgräfin Margaretha vot Hessen, zuletzt Pfarrer zu Abterode u. st. nach 1554. Schr.: Esopus, ganz new gemacht u. in Reimen gefaßt, Frankf. a. M. 1548, 1555, 1565, 1584 (es sind mehr didaktische Schwänke od. kleine komische Erzählungen); 37 dieser Fabeln gab Eschenburg, Braunschw. 1777, heraus, als Zugabe zu den Fabeln, die er in B-s Manier gedichtet; er schrieb auch eine Paraphrase der Psalmen u. bearbeitete den Theuerdank, Frkft. 1553.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 488.
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