[164] Diŏkles, griechischer Name, der Hochberühmte, 1) D., Sohn des Orsilochos, Fürst zu Pherä; seine Söhne Krethon u. Orsilochos fielen vor Troja; Telemachos kehrte bei ihm ein. 2) D., Athener, welcher nach Megara geflohen war u. einem geliebten Jüngling in einer Schlacht das Leben rettend das seinige verlor. Er wurde darauf in Megara als Heros verehrt u. ihm das Fest Dioklēa zu Anfang des Frühlings gefeiert. Jünglinge wetteiferten dabei an seiner Gruft um den Preis des Kusses; wer am zärtlichsten küßte, wurde mit Blumen geschmückt nach Hause geleitet. 3) D., Volksvorsteher u. Wortführer bei Aufstellung der demokratischen Verfassung in Syrakus im 5. Jahrh. v. Chr. (s. Syrakus). Von seinem Gegner Hermokrates 409 gestürzt, ging er in das Exil. 4) D. von Karystos, Arzt, lebte nicht lange nach Hippokrates; sein Name ist in der Anatomie, in der Diätetik, in der praktischen Medicin u. in der Chirurgie rühmlichst bekannt, wenngleich nur unsichere Fragmente von seinen Schriften übrig sind. 5) D. von Peparethos; er schr. über Heroen u. eine Geschichte Roms, die für die erste dieser Art u. für die Quelle für die späteren Geschichtsschreiber in diesem Fache gilt (verloren). 6) D., griechischer Mathematiker, Erfinder der Cissoide.