Duisburg

[388] Duisburg, 1) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Düsseldorf; 111,000 Ew.; ist im N. eben u. sandig, im S. gebirgig durch das Sauerland, im Ganzen fruchtbar für alle Getreidearten; den Haupterwerb liefert die blühende Industrie in Eisen, Wolle, Seide, Leder, Metallwaaren, Maschinen, Schiffbau, Porzellan, reiche Kohlengruben; 2) Hauptstadt hier, 1/2 Stunde vom Rhein, zwischen der Ruhr u. Anger, an der Köln-Mindener Eisenbahn; Handelskammer, Gymnasium, 5 Kirchen, höhere Bürgerschule, Diakonissenanstalt, Fabriken in Tabak, Tuch, Baumwollenzeug, Leim, Essig, Stärke, Seife, Leder, Cichorie, Porzellan, Papier, Maschinen, chemische Producte, Zuckerraffinerie, viel Schifffahrt u. Handel; 12,000 Ew. Die vormalige, 1655 gestiftete reformirte Universität ist 1804 aufgehoben. Freimaurerloge: Zur deutschen Burg. In der Nähe 2 Eisenschmelzhütten u. der Duisburger Wald. – D. wird erst 883 genannt, wo es die Normannen erobert hatten; Heinrich II. schenkte D. dem Pfalzgraf Leo bei Rhein, doch wurde es unter Heinrich III. wieder Reichsstadt. Kaiser Lothar schenkte D. den Herzögen von Limburg, von denen es 1282 an Reginald, Herzog von Geldern, kam; 1290 verpfändete Kaiser Rudolf I. die Stadt an den Grafen von Kleve, mit dessen Lande D. gleiches Schicksal hatte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 388.
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