Elaïdïn

[600] Elaïdïn, nach Boudet fettartige Substanz, die bei Behandlung nicht trocknender Öle mit salpetersaurem Quecksilberoxyd od. salpeteriger Säure, unter Verdickung dieser Öle gebildet wird u. daher zur Unterscheidung dieser von den trocknenden Ölen dienen kann; ist ein nur schwierig von einer gleichzeitig gebildeten rothen Substanz zu trennendes Gemisch von elaïdinsaurem u. palmitinsaurem, auch wohl stearin- u. ölsaurem Glycerin. Elaïdinsäure, C36H34O4, erhält man, indem man Olivenöl, zuerst in E. überführt, dieses durch ein Alkali verseift u. die Seife durch eine Säure zersetzt, od. auch direct durch Behandeln von Ölsäure mit Untersalpetersäure; sie schmilzt bei 44 bis 45°, löst sich leicht in Alkohol u. scheidet sich aus der concentrirten Lösung in schönen perlmutterglänzenden, der Benzoësäure sehr ähnlichen Schuppen; sie löst sich gleichfalls in Äther; die Lösungen reagiren sauer; bei der Destillation geht ein großer Theil unverändert über; beim Behandeln mit schmelzendem Kali verwandelt sie sich unter Wasserstoffentwickelung in essigsaures u. palmitinsaures Kali. Die Elaïdinsauren Salze der Alkalien sind in Wasser löslich, alle übrigen sind unlöslich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 600.
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