Faenza

[69] Faenza, Stadt am Lamone u. Zanellikanal in der päpstlichen Legation Ravenna; Sitz eines Bischofs, hat Citadelle, Kathedrale, Klöster, Fabrik in Fayance (nach Einigen hier erfunden), Seidenwaaren, Papier, Handel (befördert durch den Kanal des Grafen Zanelli); 18,850 Ew.; Vaterstadt des Physikers Toricelli u. des Dichters Strocchi. – F. ist das Faventia der Alten, eine Stadt der Bojer in Gallia cisalpina, deren Bewohner glänzend weiße Leinwand fertigten; der Wein von F. war berühmt; im Bürgerkriege schlug Metellius Pius, Sulla's Feldherr, bei F. den Carbo u. Norbanus. Dann wurde F. von den Gothen zerstört; darauf gehörte es zum Exarchat; später stritten sich der Papst u. viele mächtige Familien u. Städte um den Besitz von F., u. erst seit 1509, wo es Papst Julius II. den Venetianern abnahm, blieb es dauernd beim Kirchenstaat. 1708 beim Einfall der Kaiserlichen in das Ferrarasche wurde F. stark befestigt. Vgl. Tonduzzi, Storie da F., Ferrara 1675.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 69.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: