Fenner von Fenneberg

[185] Fenner von Fenneberg, 1) H. Christoph Matth., geb. 1775 zu Kirchheim in Oberhessen, Geheimerath, st. als Badearzt 1849 in Schwalbach. Er schr.: Journal für die Bäder u. Gesundbrunnen Deutschlands, 1799 f.; Das Schlangenbad, 1806; Taschenbuch für Gesundbrunnen u. Bäder, 1816–18; Schwalbach u. seine Heiltugenden. 1824: Selters u. seine Heilkräfte, 1824; Schwalbach et ses environs, 1824; Geschichte Schwalbachs, 1836; Über Nachkuren, 1836; Das Gebet des Herrn in Gesängen, 1816; Winterblumen, 1819. 2) Freiherr F. v. F., geb. zu Trient, widmete sich der militärischen Laufbahn, nahm 1843 als Offizier seinen Abschied u. verließ, durch eine Schrift über die österreichische Armee mißliebig geworden, 1847 sein Vaterland, betheiligte sich 1848 an dem Aufstande in Wien u. floh nach der Einnahme der Stadt. Anfangs Mai 1849 wurde er Obercommandant der Volkswehr in der Pfalz, geriech aber wegen einer verunglückten Unternehmung gegen die Festung Landau mit der revolutionären Regierung in Conflict u. mußte sein Commando aufgeben. Er lebte dann in der Schweiz u. ging von da nach Nordamerika, wo er zu New-York seit 1851 eine deutsch-amerikanische Wochenschrift, Atlantis, herausgab. Seit 1855 beim Polizeigericht in New-York als Dolmetscher angestellt, wurde er 1858 als geisteskrank in ein Irrenhaus gebracht. Er schr.: Geschichte der Wiener Octobertage, Leipz. 1849; Zur Geschichte der rheinländischen Revolution, Zürich 1850.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 185.
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