Figur [3]

[272] Figur (Mus.), 1) überhaupt irgend eine Gruppe von Tönen, die sich um einen Ton herum, od. von einem Tone zum andern gestaltet; 2) bes. aber a) die festgestellten, rhythmischen F-en: Triole, Sextole, Septimole, Synkope, staccato, legato; b) die melodischen F-en: der Vorschlag, Doppelschlag, Triller etc.; c) die harmonischen F-en: die Arpeggien; d) die rhetorischen F-en: crescendo, decrescendo, accelerando, Parenthese. Da die F-en an ihrer Stelle eine größere Mannigfaltigkeit u. Beweglichkeit, höheren Aufschwung u. Hervorhebung der Hauptmomente bewirken u. ausdrücken können u. sollen, so bedeutet 3) F. (figurirt) auch so v.w. Ausschmückung, kunstvolle Verzierungen (Läufer, Rouladen, Volaten), u. wird dem Einfachen, Ungekünstelten entgegengesetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 272.
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