Ginguĕné

[358] Ginguĕné (spr. Schänkeneh), Pierre Louis, geb. 1748 in Rennes, kam sehr jung nach Paris u. machte sich dort durch das Gedicht: Confessions de Zulmé bekannt; redigirte von 1791–94 erst mit Grouvelle, dann mit Chamfort, später allein die Feuille villageoise, wurde wegen gemäßigter Gesinnung 1792 eingekerkert u. nur durch Robespierres Sturz gerettet, 1794 im Ministerium des Innern angestellt u. Generaldirector des öffentlichen Unterrichts; er gründete u. redigirte von 1794–1807 die Décade philosophique, littéraire et politique u. wurde 1798 von dem Directorium zum Gesandten in Turin u. von Napoleon zum Mitglied des Tribunals ernannt. Er nahm jedoch 1802 den Abschied u. st. 1816. Seine reiche Bibliothek kaufte 1818 das Britische Museum in London an. Er schr.: Leopold. Prince de Brunswick, poëme, Par. 1787; Eloge de Louis XII., ebd. 1788; Tableaux de la révol. franç.; Lettres sur les confessions de J. J. Rousseau, 1791; Fables, ebd. 1810; Fables inédites, ebd. 1814; Hist. littéraire d'Italie, ebd. 1811–19, 9 Bde.; n.A. von Salfi, 1821.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 358.
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