[44] Rennes (spr. Renn), 1) Arrondissement im französischen Departement Ille-Vilaine; 26 QM., 137,600 Ew. in 7 Cantonen; 2) Hauptstadt des Departements, des Arrondissements u. eines Cantons, ehemals die der Bretagne, an beiden Seiten der Vilaine (hier schiffbar für Barken) u. an der Ille; Sitz eines Bischofs, eines Gerichtshofs u. Handelsgerichts; hat 9 Kirchen (darunter Kathedrale), mehre Plätze (Place d'armes u. Theaterplatz) u. Paläste (ehemaliges Parlamentshaus, Abtei, Zeughaus u. Jesuitencollegium), Universitätsakademie mit zwei Facultäten, königliches Collegium, Secundärschule für Medicin u. Chirurgie, für Malerkunst, Artillerie u. Feuerwerkerschule, Gesellschaft der Wissenschaften, Bibliothek, Sammlung von Kupferstichen u. Gemälden, von physikalischen Instrumenten u. Naturalien, Botanischen Garten, Börse, Fabriken in Leinen- u. Wollenwaaren, Hüten, Leder, Seifensiederwaaren, Tabak, Stärke, Wachsbleichen etc., ferner Kanonengießerei, Schiffbau, Brauerei, Handel mit Vieh u. Butter; 39,500 Ew. Geburtsort von Bertrand Duguesclin, Alexander Duval u. Lanjuinais. Von R. aus geht ein Kanal nach St. Malo durch die Ille u. Rance. R. hieß zur Römerzeit Condate u. war die Hauptstadt der Rhedones. Die Franken eroberten R. Im 9. Jahrh. nahm sie der Bretagner Nomenojus mit Hülfe der Normänner ein, u. Karl der Kahle trat sie dessen Nachkommen als Königen der Bretagne ab. 1357 wurde sie vergebens von den Engländern belagert, s.u. Frankreich (Gesch.) V. Im Februar 1856 brannte hier das Theater nieder.