Glykōl

[424] Glykōl, C4H6O4, ein von Wurtz entdeckter zweisäuriger Alkohol, welchen man durch Behandeln des Jodelayls (C4H4Jd2) mit trocknem essigsauren Silberoxyd u. Zerlegen des erhaltenen zweifach essigsauren G-s mittelst Kali erhält. Es bildet eine farblose, etwas zähe Flüssigkeit von süßem Geschmack, welche bei 195° siedet u. ohne Zersetzung destillirt werden kann; mit Wasser u. Alkohol läßt es sich in jedem Verhältniß mischen; die neutralen Salze enthalten 2 Atome Säure auf 1 Atom G. Sowie das Diäthylin als Glycerin betrachtet werden kann, in welchem 2 Atome Wasserstoff durch 2 Atome Äthyl vertreten sind, so kann das Acetal als ein G. angesehen werden, wo ebenfalls 2 Atome Wasserstoff durch 2 Atome Äthyl ersetzt sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 424.
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