Hackfrüchte

[833] Hackfrüchte, alle Kohl-, Wurzel-, Knollen- u. viele Handelsgewächse, bei der Drillcultur das Getreide, weil sie während ihrer Vegetation in den entsprechend breiten leeren Zwischenräumen mit der Furchenegge, der Pferdehacke, dem Schaufelpflug behackt u. mit dem Häuselpfluge behäufelt werden. Seitdem die H. mit Ackerwerkzeugen bearbeitet werden, ist der Hackfruchtbau viel ausgedehnter betrieben worden, weil dadurch viel Menschenhände erspart werden, u. es ist dadurch ein anderes System des Fruchtwechsels u. ein vermehrter Viehstand eingetreten. Hauptabsicht bei dem Hackfruchtbau ist: den Acker ohne Brache von Unkraut zu reinigen, ihn öfters aufzulockern, die Verwitterung der mineralischen Bodenbestandtheile mehr zu begünstigen u. den Boden dadurch zu den folgenden Saaten vorzubereiten u. geschickter zu machen. Der Hackfruchtcultivator, ein von Frotscher construirtes Ackergeräth, eine Art einspänniger Pflug ohne Streichbret, mit zwei Rüstern u. einem zweirädrigen Vordergestell mit hochausgeschweister Achse, dient zur Bearbeitung der auf Dämmen stehenden, oft schon ziemlich hoch herangewachsenen Hackfrüchte, um diese nicht zu beschädigen.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 833.
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