[155] Heerbrand, Jakob, geb. 12. August 1521 zu Giengen in Schwaben, studirte 153843 in Wittenberg unter Luther u. Melanchthon, wurde 1543 Diakonus in Tübingen, aber 1548 wegen des Interims entlassen; er ging darauf 1550 als Superintendent nach Herrenberg, wurde 1551 auf das Concil zu Trient geschickt, um das von Brenz verfaßte württembergische Glaubensbekenntniß zu vertheidigen, ging 1556 nach Baden, um dort die Reformation zu begründen, wurde 1557 Professor der Theologie in Tübingen, 1590 Kanzler der Universität u. Propst u. st. 22. Mai 1600. Wegen seines Eifers u. seiner Polemik nannte man ihn gemöhnlich Höllbrand. Er schr. u.a. Oratio funebris de Ph. Melanchthone, 1560, u. Aufl. 1598, u. Compendium theol., Tüb. 1573, 1578, 1591 u.ö. (erste systematische lutherische Dogmatik), auch von M. Crusius ins Griechische übersetzt, Wittenb. 1582.