[535] Hordh, Joh. Ludw., Graf von H., aus einem alten angesehenen schwedischen Geschlecht entstammend, geb. 1719, trat früh in Militärdienste u. kämpfte zuerst in Finnland gegen die Russen; er verließ 1743 nach dem Frieden von Åbo sein Vaterland, trat in Dienste der kaiserlichen Armee in den Niederlanden, wohnte der Schlacht bei Fontenoy 1745 bei u. ging 1748 nach dem Frieden von Aachen nach Schweden zurück. Hier betheiligte er sich 1756 lebhaft an der Verschwörung, welche dem König Adolf Friedrich eine erweiterte Gewalt verschaffen u. ihn von der Despotie der Reichsräthe befreien sollte. Die Verschwörung wurde aber verrathen. H. entfloh mit Mühe u. begab sich in preußische Kriegsdienste, er machte den Siebenjährigen Krieg mit, gerieth aber in russische Gefangenschaft aus der er 1762 bei der Thronbesteigung Peters III. befreit wurde. Nach Preußen zurückgekehrt, erhielt er das Commando über das Freicorps u. nach dessen Auflösung 1783 den Charakter als Generalmajor u. 3000 Thlr. Pension. Durch Friedrichs II. Vermittelung wurde er in Schweden in seine Güter wieder eingesetzt, begleitete den Prinzen Heinrich von Preußen auf seinen Reisen nach Schweden u. Rußland, erhielt dann den Titel eines Generallieutenants u. wurde Gouverneur von Spandau. Beidem Ausbruch des Baierschen Erbfolgekrieges 1778 errichtete er ein Freicorps, begab sich nach dem Teschner Frieden nach Frankreich, hielt sich dann auf seinen Gütern auf u. st. 1798 in Berlin. Er schr.: Mémoires d'un gentilhomme suédois, Berl. 1788; deutsch von E. W. Bartoldy; ebd. 1788.