Ibykos

[769] Ibykos, aus Rhegium, griechischer Lyriker in der Mitte des 6. Jahrh. v. Chr., lebte eine Zeitlang am Hofe des Polykrates auf Samos. Wahrscheinlich st. I. in seiner Vaterstadt, nach Plutarch wurde er jedoch auf einer Reise zu den Isthmischen [769] Spielen von Räubern getödtet u. die Mörder durch Kraniche verrathen, indem diese, bei Verübung der That vorüberfliegend u. von dem Sterbenden beschworen, seinen Tod zu rächen, während der Kampfspiele auf dem Isthmos vor Korinth vorüberzogen, bei deren Anblick der eine der Mörder ausrief: Siehe da, die Kraniche des I.! Hierdurch aufmerksam gemacht, fing man die Mörder u. richtete sie hin. Die Kraniche des I. wurden daher in Griechenland zum Sprüchwort für eine durch Zufall entdeckte u. dann bestrafte Unthat, u. Schiller benutzte diesen Stoff zu der Ballade: Die Kraniche des I. Er schr.: Sieben Bücher lyrische Gedichte, theils erotischen, theils mythischen Inhalts, im dorisch-äolischen Dialekte u. erfand das musikalische Instrument Sambyke; Fragmente seiner Gedichte in den Sammlungen griechischer Lyriker von H. Stephanus u. Ursinus, in Schneidewin's Delectus poesis Graecorum elegicae, Götting. 1839, u. in Bergks Poetae lyrici Graeci, Lpz. 1843.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 769-770.
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