[90] Isländisches Moos (Lichen islandicus), das Laub von Cetraria islandica, trocken, lederartig, häutig, aufwärtsstehend, frisch bald grünlich gelbroth, bald aschgraubraun, getrocknet weißlich grau, od. grau olivengrün, von schleimigem, ziemlich bittrem Geschmack u. fadem, andern Moosen ähnlichem Geruch; wächst außer Island auch in Berggegenden Deutschlands u. der Schweiz, in Norwegen, Frankreich, Spanien etc. Enthält einen nahrhaften Schleim u. einen bittern u. etwas zusammenziehenden Stoff; ist in Island u. kalten nördlichen Gegenden oft die einzige Nahrung für Menschen u. Thiere. Die Isländer genießen es in Milch gekocht, od. backen Brod daraus. Es wird arzneilich häufig gebraucht bei Abzehrungen, bes. bei Anlage zu Lungensucht u. in dieser selbst; man befreit es durch Auslaugen mit kaltem Wasser von seiner Bitterkeit, verbessert seinen Geschmack u. verordnet es als Moosgallerte (Gelatina lichenis islandici), od. in Zusammensetzung mit Cacao, Salep u. Zucker als Mooschocolade, die man, mit heißem Wasser blos übergossen, wie Chocolade nimmt.
Brockhaus-1837: Isländisches Moos
Brockhaus-1911: Isländisches Moos · Moos [2] · Schwedisches Moos · Moos · Freisinger Moos · Ismaninger Moos
DamenConvLex-1834: Isländisches Moos (Botanik)
Herder-1854: Isländisches Moos · Carragheen-Moos
Meyers-1905: Moos, isländisches · Isländisches Moos · Moos, irländisches · Schwedisches Moos · Preysing-Lichtenegg-Moos · Irländisches Moos, Perlmoos · Freisinger Moos · Moos [2] · Moos [1]
Pierer-1857: Zeilonisches Moos · Schrobenhausener Moos · Moos