[362] Kassander, 1) Sohn des Antipater, geb. 355 v. Chr., ging 323 von Macedonien nach Babylon, um seinen, bei Alexander dem Großen verleumdeten Vater zu vertheidigen, doch verletzte sein heftiges Wesen den König; 321 wurde er General des Antigonos in Phrygien, ging aber nach seines Vaters Tode nach Griechenland, wo er 318 von der Königin Eurydike zum Reichsverweser ernannt wurde; da aber Polysperchon Intriguen gegen ihn anspann, eilte er nach Macedonien, ließ die Roxane, Gemahlin Alexanders, mit ihrem Kinde Alexander einkerkern, die Olympias, Alexanders Mutter, hinrichten u. heirathete deren Tochter Thessalonike Darauf schloß er 315 mit andern Feldherren Alexanders ein Bündniß gegen Antigonos, dessen Übermacht sie fürchteten, u. führte bis 311 Krieg mit demselben, worauf Frieden geschlossen wurde. Nun ließ K. den jüngeren Alexander mit seiner Mutter Roxane ermorden, u. als 309 gleiches mit Herakles, dem letzten Sohne Alexanders des Großen, geschehen war, war K. thatsächlich König von Macedonien, ohne daß er den Namen führte; 505 u. 304 beschäftigte ihn die Wiedereroberung Griechenlands, wo sich Demetrios festgesetzt hatte; als ihm dies nicht gelang, verband er sich wieder mit Seleukos, Ptolemäos u. Lysimachos gegen Antigonos, den Vater des Demetrios, nahm aber nach dessen Fall bei Ipsos, 301, selbst nichts von dessen Ländern, sondern begnügte sich mit Macedonien; er st. 297 v. Chr. 2) K., nach Alexanders Tode Statthalter u. dann von Antigonos abhängiger König von Karien, s.d.