Liguōri

[374] Liguōri, Alfonso Maria de L., geb. 27. Sept. 1696 in Neapel, studirte die Rechte u. prakticirte dann als Advocat, entsagte aber in Folge eines von ihm verlorenen wichtigen Processes diesem Stande u. trat 1725 in die Congregation der Propaganda; er wurde 1726 Diakon u. Priester u. entfaltete nun eine große Thätigkeit als Prediger, nahm sich bes. des Volksunterrichtes eifrigst an, gründete 1732 zu Scala im Bezirk von Benevent die Genossenschaft unsers Heiligsten Erlösers (del S. Redentore) zum Dienste der ärmsten u. verlassensten Seelen, woraus der Orden der Liguorianer od. Redemtoristen (s.d.) wurde, ward 1762 zum Bischof von Sta. Agatha in Neapel erhoben, zog sich 1775 in das Haus der Congregation S. Michele dei Pagani in Nocera zurück u. starb hier 1. Aug. 1787, nachdem er noch hatte erleben müssen, daß in dem von ihm gegründeten Orden ein großer Zwiespalt ausgebrochen u. er selbst als Oberrector desselben entsetzt worden war. Gregor XVI. canonisirte ihn 26. Mai 1839. Er schr.: Theologia moralis, Neapel 1755, 3 Bde.; Homo apostolicus, Ven. 1782, 3 Bde.; Institutio catech., Bassano 1768; Praxis confessarii, mehrere dogmatische Schriften u. zahlreiche Andachtsbücher, Werke, Par. 1835, 16 Bde., deutsch Regensb. 1842 ff.; Lebensbeschreibung von Giatini, Rom 1815; von Jeancard, Löwen 1829 (deutsch Regensburg 1840); von Kloth vor L-s kurzen Sonntagspredigten, Aachen 1835.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 374.
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