Luftfeder

[595] Luftfeder, eine Luftsäule, welche in einem Cylinder eingeschlossen ist u. von deren Elasticität man zur Erzeugung od. Mäßigung einer Bewegung dadurch Gebrauch macht, daß man durch einen in den Cylinder genau passenden, luftdicht schließenden Kolben bald eine Ausdehnung, bald ein Zusammendrücken der Luft herbeiführt. Befindet sich anfänglich der Kolben nahe an dem geschlossenen Ende des Cylinders u. wird nach dem offenen Ende desselben hinbewegt, so entsteht, da von außen keine Luft in den Cylinder eindringen kann, hinter dem Kolben ein luftverdünnter Raum u. durch den stärkeren Druck der äußeren Luft auf den Kolben erhält dieser das Bestreben nach dem geschlossenen Ende des Cylinders zurückzugehen. Eine solche L. läßt sich gut anwenden, um zu irgend einer periodischen Bewegung, z.B. der eines Fußtrittes eine ebenfalls-periodische rückgängige Bewegung hinzuzufügen, u. kann demnach einen federnden Balken, die Wippe an einer Drehbank mit abwechselnd hin u. hergehender Umdrehung der Spindel etc., ersetzen. Eine wichtigere Verwendung haben die L-n namentlich an Dampfhämmern (vgl. Hammerwerk) gefunden, wo sie einerseits den Stoß unelastischer Körper verhüten u. gleichzeitig ähnlich wirken, wie ein Prellbalken, indem sie die Geschwindigkeit des fallenden Hammers vergrößern, also die Schlagwirkung verstärken.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 595.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika