[791] Nertschinsk, 1) Bezirk in dem zum russischen Generalgouvernement Ostsibirien gehörigen Transbaikalischen Gebiete, grenzt südlich an die Mongolei, östlich an die Mandschurei u. bildet den östlichen Theil des Gebiets. Der Bezirk wird durchströmt von den beiden Quellflüssen des Amur, der Schilka u. Argun, die hier zahlreiche Zuflüsse aufnehmen, ist gebirgig durch das Daurische Gebirge u. durch Glieder des Jablonoigebirges, namentlich durch das Djukdjurgebirge, hat ein für seine geographische Lage verhältnißmäßig sehr rauhes Klima, ist in Folge dessen wenig fruchtbar u. bei seiner spärlichen Bevölkerung von 145,000 Seelen, von denen der größere Theil als Nomaden leben, kaum nennenswerth angebaut. Ansehnlichen Ertrag gibt die Jagd auf Pelzwild (Zobel, Eichhörnchen) u. der Bergbau, welcher Gold, Silber, Blei, Platin u. Eisen zur Ausbeute gibt. Die ansässigen Einw. sind Russen u. Kosacken, die nomadisirenden sind Buräten, Mongolen u. Tungusen. 2) Hauptstadt desselben an der Mündung der Nertscha in die Schilka, besteht aus der alten, den Überschwemmungen sehr ausgesetzten Stadt, welche 1/2 Meile von einander entfernt liegen u. von denen jene 2000, diese 4000 Ew. hat.