[815] Neuffen, 1) Stadt an der Steinach im Oberamte Nürtingen des württembergischen Schwarzwaldkreises, in dem weinreichen Neuffener Thal; Weberei, Stickerei u. Spitzenfabrikation, Webschule; 2000 Ew. Stadt u. Veste (s. unten) gehörten in frühern Zeiten den Herrn von Neuffen, einem durch sein Ansehen am Hohenstaufenschen Hofe, desgleichen durch den Minnesänger Gottfried von Neuffen berühmten Geschlechte. Die Herrschaft N. kam schon 1284 durch Heirath an Konrad von Weinsberg, u. dieser verkaufte sie 1301 an Württemberg; das Haus selber aber erlosch bald darauf. Von dem Orte nannte sich (1441) die Neuffener (od. Stuttgarter) Linie des württembergischen Regentenhauses im Gegensatze zu der Uracher Linie, welche letztere 1496 mit Eberhard I. ausstarb, s.u. Württemberg (Gesch.). Im Jahr 1610 raffte die Pest sämmtliche Einwohner von N. bis auf ein einziges Ehepaar weg; 2) in der Nähe der Stadt auf kegelförmigem Felsen (2263 Fuß) die Ruinen der 1801 abgebrochenen Festung Hohen-Neuffen.