Nix [2]

[9] Nix für das männliche, Nixe für das weibliche Geschlecht (althochd. nihhus, angels. nico, altnordisch nikr), bei den Niederländern Nikker, bei den Schweden Näk od. Nek, bei den Dänen Nök od. Nok, ist in der deutschen Mythologie die allgemeine Bezeichnung für die Wassergeister. Die männlichen stellte man sich vor als alt u. langbärtig, mit grünem Hut u. grünen Zähnen; die weiblichen erschienen ebenfalls in menschlicher Gestalt, zuweilen aber auch aus- od. übergehend in die Gestalt eines Fisches od. Pferdes. Wenn sie unter die Menschen kamen, hatten sie vollkommene Menschengestalt u. waren auch wie dieselben gekleidet, doch waren sie dann erkennbar am nassen Saume des Gewandes, Tanz, Gesang u. Musik waren ihre Freude, auch besaßen sie die Gabe der Weissagung; gegen ein gutes Opfer lehrte der Wassermann das Saitenspiel; u. die schönen, oft im Sonnenschein ihr langes Haar kämmenden Nixe mischten sich des Abends gern in den Tanz der Menschen. Nur bisweilen zeigten sie sich dem Menschen gegenüber als mild u. Segen spendend; häufig grausam u. tückisch, wer sich unvorsichtig ihren Wasserwohnungen näherte, den zogen sie zu sich in die Tiefe hinab. Von den auf die Nixe bezüglichen mythologischen Vorstellungen hat der Volksglaube u. Sage verhältnißmäßig viel bis auf die neuere Zeit herab bewahrt, u. es sind dieselben auch von vielen neueren Novellisten u. Dichtern (z.B. von Fouqué in der Undine) benutzt worden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 9.
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