Ogilvi

[232] Ogilvi (spr. Ohgsii), schottische Familie in Banff u. Argus angesessen. Die O. waren treue Anhänger der Stuarts, weshalb Jacob Lord O. vom König Karl I. zum Earl of Airly ernannt wurde. Durch die Hinrichtung Karls I. verloren sie diesen Titel, doch heißen sie gemeiniglich in Schottland noch Earls of Airly. Ein anderer Zweig wurde 1616 in der Person Walthers O. von Decksford zum Earl of Findlater ernannt, u. sein Enkel 1) Jacob, Solicitorgeneral u. später Kanzler von Schottland, wurde 1698 Viscount, 1701 Graf von Seafield u. Viscount von Reidhaven; er war einer der berühmtesten schottischen Juristen u. namentlich um die kirchlichen Verhältnisse Großbritanniens sehr verdient; er wurde 1710 nach seines Vaters Tode Earl of Findlater u. st. 1730. 2) Jacob O., Earl of Findlater and Seafield, s. Findlater. 3) Georg O., wanderte aus Schottland aus, nahm kaiserliche Dienste u. vertheidigte 1645 die Feste Spielberg bei Brünn gegen Torstensohn. 4) Georg Benedict O., Sohn des Vorigen, lernte 1698 den Czar Peter I. kennen, nahm russische Dienste u. wurde 1702 Feldmarschall; 1705 trat er in kursächsische Dienste u. starb 1710 als Reichsgraf, Generalfeldmarschall u. Commandant zu Danzig. 5) Hermann Karl, Reichsgraf von O., wurde 1723 österreichischer Generalmajor, 1733 Commandant in Prag u. Feldmarschalllieutenant u. 1735 Feldzeugmeister u. wirklicher Geheimer- u. Hofkriegsrath, 1741 wurde er mit 3000 Mann von den Franzosen in Prag gefangen genommen u. deshalb vor ein Kriegsgericht gestellt, aber freigesprochen; 1745 erhielt er den Grad eines Feldmarschall.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 232.
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