Otterstedt

[514] Otterstedt, ein altes rittermäßiges u. stiftsfähiges Geschlecht der Mark Brandenburg, welches im preußischen Regierungsbezirk Stralsund u. im Großherzogthum Baden begütert ist u. dessen Freiherrnstand 1844 u. 1858 in Preußen bestätigt wurde. 1) Freiherr Joachim Friedrich, geb. 1769 auf dem Stammschlosse Rangsdorf bei Berlin; trat 1783 als Fahnenjunker in des Königs Dienst, machte als Offizier die Polnische Campagne mit u. nahm 1801 als Capitän den Abschied; 1803 ging er mit seinem Oheim, dem Grafen Schlaberndorf, nach Paris, wurde 1806 württembergischer Legationsrath u. heirathete eine Hofdame der Prinzessin Katharina. Als diese Prinzessin sich mit dem Könige Jerome von Westfalen vermählte, ging O. mit nach Kassel u. wurde Generalinspector der Domänen u. Forsten, nahm aber schon 1812 den Abschied; er erhielt 1814 die Leitung des damaligen Donnersbergsdepartements, wohnte dem Wiener Congreß bei u. wurde 1815 preußischer Geschäftsträger bei der Freien Stadt Frankfurt, wo er den Verein für vaterländische Krieger stiftete, wurde 1816 Gesandter am großherzoglich hessischen, 1817 zugleich am nassauischen, 1823 auch am badischen Hofe u. 1824–35 zugleich bei der Schweiz beglaubigt. Seitdem lebte er in Baden-Baden u. st. 1850 daselbst. Jetziger Chef ist: 2) Freiherr Friedrich, geb. 1810, Sohn des Vor., preuß. Legationsrath.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 514.
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