Panegyris

[597] Panegyris (gr.), Versammlung des ganzen Volks, bes. eine festliche, feierliche, an einem Festtage, meist mit Processionen, Musik, Tanz, Liedern, Schmausereien u. Märkten. Daher Panegyrĭkos, eine Fest- od. feierliche Rede in einer Panegyris od. bei den heiligen Kampfspielen, deren Stoff entweder in Beziehung auf das Fest od. auf das Volk stand; nachmals auf einzelne Personen sich beziehend, wurden sie Lobreden. Solche Panegyrische Reden gibt es noch von Gorgias (Olympiakos u. Pythikos), Lysias, Aristides (Panathenaikos), bes. von Isokrates (s.d.). Die, welche solche Reden hielten od. schrieben, hießen Panegyristen. Auch die römische Beredtsamkeit des 3. u. 4. Jahrh. lieferte solche Lob- u. Prunkreden, deren Verfasser Panegyriker hießen; bekannt ist hier der Panegyricus des jüngeren Plinius (s.d.) auf den Kaiser Trajan u. die 12 Lobreden auf die späteren Kaiser, s.u. Römische Literatur.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 597.
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