Rist [2]

[186] Rist, Johann, geb. 8. März 1607 in Pinneberg in Holstein, studirte Theologie in Rinteln, Rostock, Leipzig u. in Holland, wurde Prediger in Wedel an der Elbe u. 1644 zugleich herzoglich mecklenburgischer Kirchenrath, auch kaiserlicher Hof- u. Pfalzgraf u. gekrönter Dichter; er st. 31. Aug. 1667. Er stiftete 1660 den Schwanenorden an der Elbe, einen poetischen Orden (Sprachgesellschaft) nach Art des Pegnitzordens, welcher aber nach seinem Tode wieder erlosch; in der Fruchtbringenden Gesellschaft führte er den Namen der Rüstige; als Dichter schloß er sich an die Opitzsche Schule an u. schr.: Poetischer Lustgarten, Hamb. 1637; Himmlische Lieder, Lüneb. 1641–51; Sabbatische Seelenlust, 1651; Der Christen alltägliche Hausmusik, 1654; Musikalische Festandachten, ebd. 1653; Musikalische Katechismusandachten, 1656; Kreuz-, Trost-, Lob- u. Dankschule, 1659; Musikalisches Seelenparadies, ebd. 1660–82; Hochheilige Passionsandachten, Hamb. 1664, woraus mehre Lieder in die Gesangbücher aufgenommen worden sind, z.B. Jesus meines Lebens Leben, Hilf Herr Jesu laß gelingen, Werde munter mein Gemüthe, Auf auf ihr Reichsgenossen etc.; eine Auswahl seiner Dichtungen findet sich im 8. Bande von Wilh. Müllers Bibliothek der deutschen Dichter des 17. Jahrh., Lpz. 1826.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 186.
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