[306] Schlüter, 1) Andreas, geb. 1662 in Hamburg; Architekt u. Bildhauer, kam jung mit seinem Vater, einem Bildhauer, nach Danzig u. lernte nach dessen Tode dort bei David Saporius. 1691 ging er nach Warschau u. 1694 als Hofbildhauer nach Berlin, wo er 1699 Schloßbaudirector u. später Director der Akademie wurde. Er fiel 1706 wegen des verunglückten Baues des Münzthurmes des Schlosses, welchen er, das Ende voraussehend, durchaus nicht übernehmen wollte, beim König in Ungnade, kam um seinen Dienst als Hofbaumeister, blieb aber Hofbildhauer bis 1713, wo er nach Petersburg ging; hier baute er mehre Paläste für Peter den Großen u. starb 1714. Der hintere nördliche Theil des Berliner Schlosses ist von ihm gebaut. Hauptwerke: Die Reiterstatue des Großen Kurfürsten mit den vier Sklaven auf der Langen Brücke in Berlin u. die Masken der sterbenden Krieger im Hofe des Zeughauses ebene daselbst. Vgl. Klöden, Andr. S., Berl. 1855. 2) Johann Christoph, geb. 1767 in Münster, wurde 1801 Professor daselbst u.st. als Rector der Philosophischen Facultät 1841; er übersetzte den Salustius, Münst. 1806 ff., 2 Bde., n.A. 1818; Tacitus Annalen, Duisb. 180918, 3 Bde.; Terentius, Münst. 1815, 1 Thl. n.A. 1818.