Seidel [2]

[782] Seidel, 1) Friedrich Ludwig, geb. 1765 in Treuenbrietzen, widmete sich der Musik, kam 1776 nach Berlin u. wurde Schüler Reichardts, welchen er auch 1785 nach England u. Frankreich begleitete; er wurde 1792 Organist an der Marienkirche, 1801 Musikdirector am Theater u. 1822 Kapellmeister; 1830 quiescirt, ging er nach Charlottenburg, wo er 1831 starb. Er schrieb für die Kirche, fürs Theater u. Gesangstücke u. Ouverturen etc. 2) Franz Wilhelm, genannt Schweigger-S., geb. 1795 in Weißenfels, war erst Apotheker, wurde vom Professor Schweigger adoptirt, 1822 Assistent am Chemischen Laboratorium, 1837 Professor der Medicin in Halle, 1839 Director einer pharmaceutischen Lehranstalt u. st. 5. Juni 1838; er gab heraus: Literatur der Mathematik, Natur- u. Gewerbskunde, Lpz. 1828; u. war Mitredacteur des Handwörterbuchs der Chemie seit 1837, des Journals für praktische Chemie seit 1834, des Journals für Chemie u. Physik von Schweigger seit Bd. 45. 1825, u. Hauptredacteur von Bd. 55. 1829–36.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 782.
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