Sniadecki

[230] Sniadecki (spr. Snädezki), 1) Ian, geb. 1756 bei Znin im Großherzogthum Posen, studirte in Krakau Philosophie u. Astronomie, wurde 1781 Professor der Mathematik u. Astronomie in Krakau, 1806 Observator u. Rector in Wilna, legte seine Stelle 1825 nieder u. st. 1830. Er war Gegner Kants, machte sich aber um das Studium der Mathematik u. Astronomie in Polen verdient u. schr. polnisch: Theorie der Algebra, Krak. 1783, 2 Bde.; Sphärische Trigonometrie, Wilna 1620, 2. A. (deutsch von Feldt, Lpz. 1828); Lebensbeschreibung des Kopernikus; Werke, Warschau 1838 f., 8 Bde.; Vermischte Schriften, 2. A., 1822–24, 4 Bde. Seine astronomischen Beobachtungen stehen in den Memoiren der Petersburger Akademie u. den Berliner Astronomischen Jahrbüchern. 2) Andrzej, Bruder des Vor., geb. 1768, studirte in Krakau, Pavia u. Edinburg, wurde 1797 Professor der Chemie u. Pharmacie in Wilna u. starb als Professor der medicinischen Klinik 1838 in Wilna. Er schrieb polnisch: Chemie, Wilna 1800, 2 Bde., 3. Ausg. 1816 (das erste Werk über Chemie in Polnischer Sprache); Theorie der organischen Wesen, ebd. 1804 ff., 2 Bde., n. A. 1838 (deutsch von Moritz, Königsb. 1810, 1. Thl.; von Neubig, Nürnb. 1821).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 230.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika